1. Mythos
Die Trance-Einleitung erfolgt durch den hypnotischen Blick, Pendel und Beschwörungen

Oft besteht die Annahme, Hypnose werde durch den Blick des Behandlers eingeleitet. Hier wird den Augen Kraft zugesprochen, der man sich nicht entziehen kann. Es ist nicht der Blick des Therapeuten, sondern die Mitarbeit und Kommunikation des Patienten, die Hypnose ermöglichen. Auch sind z.B. die Benutzung eines Pendels oder die Fixation des Blickes auf einen bestimmten Punkt, nur Varianten der Tranceeinleitung, nicht jedoch notwendige Voraussetzungen.
 

2. Mythos
Unter Hypnose verliert man seine Kontrolle

Sehr viele fühlen sich bei dem Gedanken an Hypnose unwohl, weil sie damit die Vorstellung verbinden, dem Hypnotiseur ausgeliefert zu sein. Hypnose ist als ein imaginatives Therapieverfahren zu verstehen, bei dem es auf die Vorstellungskraft und Bereitschaft des Patienten ankommt. Du behältst zu jeder Zeit die volle Kontrolle über deine Handlungen. Es kann und wird nichts geschehen, dass du nicht möchtest.

3. Mythos
In Hypnose unterliege ich der Willensbeeinflussung

Das Spektrum der Bedenken reicht hier von der Annahme, dass man wie ein aufgescheuchtes Huhn herumlaufen und gackern soll, bis hin zur unfreiwilligen Entkleidung vor einem Publikum auf der Bühne. Der Wille kann unter Hypnose keinesfalls ausgeschaltet werden. Auch hier gilt: Wenn du es möchtest, also wenn ein latenter Hang zum Exhibitionismus bei dir schon immer vorhanden war und du nun endlich die passende Bühne gefunden hast, dann, und nur dann wirst du die Gunst der Stunde nutzen und dich öffentlich entkleiden ;-).
Ob und wie gut jemand zu hypnotisieren ist hängt nicht von seinem Willen ab sondern ob er Vertrauen zum Therapeut hat und loslassen kann. Der Mensch lässt sich ein. Er verfolgt eine Absicht und vertraut der Führung des Hypnotiseurs.

4. Mythos
Ich erleide in der Behandlung einen Erinnerungsverlust

Ja, es kann passieren, wenn sich der Patient in einem ganz tiefen Trancezustand befindet, dass er sich an bestimmte Worte und Aussagen des Hypnotiseurs nach der Behandlung nicht mehr vollständig erinnert. Aber die Inhalte der Hypnosetexte werden Stück für Stück wieder im Erinnerungsvermögen auftauchen. Im Zuge der Zeitverzerrung hat der Klient keinen realistischen Eindruck der verstrichenen Zeitspanne. Er empfindet den Zeitraum der Behandlung als sehr viel kürzer, als real. Innerhalb einer, durchaus üblichen, 90min dauernden Sitzung nimmst du eine große Menge an Informationen auf und du hast nicht die Möglichkeit gehabt, dir das Wichtigste zu notieren. Da ist es doch klar, dass du nicht sofort jede Einzelheit zum Abrufen präsent hast. Wichtige Textpassagen und vor allem die Suggestionen werden jedoch mehrmals wiederholt. Das dient der Vertiefung. Diesen Teil der Sitzung erinnerst du häufig am ehesten. Das Unterbewusstsein nimmt nur die Suggestionen auf, die für den Klienten auch stimmig sind.

5. Mythos
Hypnose ist ein schnelles Allheilmittel

Ja und Nein. es kann vorkommen das schon nach der ersten Sitzung eine starke positive Veränderung eintritt. Es sollten mit mehreren Sitzungen gerechnet werden. Bitte bedenken Sie wie lange die Schulmedizin braucht um z.B. psychische Leiden wie Ängste und Phobien zu heilen. Die Hypnose ist eine sehr wirksame Heilmethode, sie braucht ihre Zeit und vor allem die Mitarbeit vom Klienten der auch gesund werden will.

6. Mythos
Hypnose ist gefährlich

Oft wird gefragt, ob man den von alleine aus der Hypnose aufwacht, wenn die Rücknahme vom Hypnotiseur vergessen wird oder er einfach weggeht? Ja jeder wacht wieder auf.
Es gibt ein paar Kontraindikationen wo die Hypnose nicht eingesetzt werden solltez.B. akuter Rauschzustand, Schizophrenie, geistige Behinderung und Epilepsie.
Ein gut ausgebildeter und geschulter Therapeut wird eine ausführliche Anamnese und Aufklärung des Klienten jeder Hypnosebehandlung voranstellen! Es werden niemals Substanzen verabreicht und es wird auch keine körperliche Berührung geben, die nicht vorher angekündigt und von dir genehmigt wurde.

7. Mythos
In Hypnose ist man gelähmt

Prinzipiell ist Entspannung für Hypnose nicht zwingend notwendig. Jeder Jogger kennt die Situationen, in denen er beim Joggen über das eine oder andere nachdenkt und das eigentliche Laufen fast unbewusst abläuft (wieder ein Beispiel dafür, dass Hypnose ein natürlicher Zustand ist). Allerdings ist es angenehmer und einfacher in einem entspannten Zustand in Hypnose zu gehen. Mit Lähmung hat das nichts zu tun. Man genießt einfach die körperliche Entspannung und hat weniger Lust, sich zu bewegen, weil diese Entspannung so angenehm ist. Es ist dabei auch möglich miteinander verbal zu kommunizieren, wie auch sich, natürlich unter Führung durch den Raum gehend zu bewegen, um bestimmte Dinge von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten.

8. Mythos
In Hypnose kann man Probleme einfach so wegschnippen

Das wünschen sich immer wieder Patienten, die zu mir kommen So etwas höre ich immer wieder. Aber Hypnose ist ein aktiver Prozess, an dem du dich selbst aktiv beteiligen musst. Wenn du motiviert bist hast du auch großes Interesse daran, dass wir den Lösungen deiner Probleme näherkommen. Durch die Fortschritte, die in den einzelnen Sitzungen erreicht werden, wird deine Mitarbeit belohnt.

9. Mythos
Man ist doch bewusstlos und dem Hypnotiseur hilflos ausgeliefert

Dieses Vorurteil rührt vielleicht von manchen Hollywood-Filmen her und spiegelt wahrscheinlich auch die völlig natürliche Angst eines jeden Menschen wider, jemandem ausgeliefert zu sein. Beide obige Aussagen sind aber vollkommen falsch. Denn erstens ist man in Hypnose nicht bewusstlos (mehr dazu weiter unten) und zweitens ist man dem Hypnotiseur nicht ausgeliefert. Vielmehr entscheidet der Klient immer selbst, ob er den Vorschlägen des Hypnotiseurs folgen möchte oder nicht. Man kann einen Menschen nicht gegen seinen Willen hypnotisieren.

10. Mythos
Man kann in Hypnose manipuliert werden

Hypnose hat mit Manipulation absolut gar nichts zu tun. Genau so wenig, wie man einen Menschen gegen seinen Willen hypnotisieren kann, kann man ihn auch nicht manipulieren. Der Hypnotiseur macht lediglich Vorschläge, mit was sich der Klient im Unterbewusstsein vielleicht beschäftigen könnte. Der Klient entscheidet selbst ob er diese Vorschläge annehmen möchte. Die Kunst des Hypnotiseurs besteht darin, dass er diese Vorschläge so gut in Worte verpackt, dass der Patient keine besondere Lust verspürt, die Vorschläge nicht anzunehmen.

11. Mythos
Intelligente Menschen kann man nicht hypnotisieren

Die vermeintliche Intelligenz oder Willensstärke eines Menschen hat überhaupt nichts damit zu tun, ob jemand in Hypnose geht oder nicht. Die Frage ist eigentlich nur, ober er das möchte.  Möchte ein Mensch aber, dass er in Hypnose vielleicht einen ganz besonders kreativen Zugang zu sich und seinen eventuellen Problemen finden kann, wird er auch gerne in Hypnose gehen wollen.

12. Mythos
„Vielleicht wacht man nicht mehr auf?“ – Man kann in der Hypnose stecken bleiben

Niemand kann in der Hypnose stecken bleiben, selbst dann nicht, wenn der Hypnotiseur ständig suggeriert, dass Sie ewig in der Hypnose verharren. Nach spätestens einer Stunde wäre selbst unter widrigsten Umständen die Trance vorbei. Normalerweise bist du durch eine korrekte Ausleitung innerhalb von ein bis drei Minuten wieder im Hier und Jetzt bzw. in wenigen Minuten voll in der Gegenwart. Sollte z.B. während der Hypnose dein Handy klingeln, jemand deinen Namen rufen oder dich die Blase drücken, so würdest du ganz von alleine deine Augen öffnen und ganz präsent sein.

13. Mythos
Ich bin nicht hypnotisierbar

„Ich bin nicht hypnotisierbar“, höre ich manche Menschen immer wieder sagen. Aber: Jeder, der möchte, ist prinzipiell hypnotisierbar. Es bedarf lediglich der richtigen Induktions-Methode. Als Hypnotiseur besteht die Hauptaufgabe darin, herauszufinden, worauf jemand natürlicherweise anspricht.

14. Mythos
Mein Lieblingsmythos: Der Hypnotiseur ist ein Magier

Bei einem Hypnotiseur (häufig sehen die Showhypnotiseure so aus) denkt man an einen gesellschaftlichen Außenseiter mit stechenden, düsteren Augen. Er trägt schwarze Kleidung und einen dunklen Hut oder ein Cape. Sein Gesicht ist nicht zu sehen. Er praktiziert schwarze Magie und besitzt eine beängstigende Ausstrahlung. Nichts von alledem trifft auf mich oder einen der mir bekannten Kollegen zu. Aus Effekthascherei wird bei öffentlichen Auftritten manchmal zwar immer noch auf diesen Mummenschanz zurückgegriffen. Mit seriöser Arbeit im medizinisch psychologischen Bereich hat das allerdings nichts zu tun.

15. Mythos
Ich bin unter Hypnose oder nach der Hypnose ein anderer Mensch?

Gelegentlich werde ich auch mit dieser Vermutung konfrontiert. Entweder weil ein Teil dieser Menschen sich vielleicht gerade das wünscht, oder vielleicht, weil ein anderer Teil genau davor Angst hat.
Du wirst nach der Hypnose genau die Veränderungen an dir feststellen, die du dir gewünscht hast und es wird sonst nichts Anderes passieren. Wenn Du eine Hypnosebehandlung machst, um etwas Grundlegendes in deinem Leben zu verändern, so besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass sich genau das auch verändern wird.